„Jeder Künstler ist androgyn (…) Ich spreche hiermit meine Überzeugung laut und deutlich aus: Es gibt nur EINEN Geist und es gibt nur EINE Kunst.“
Meret Oppenheim, 1975
Seit Jahrtausenden sind Frauendarstellungen eines der beliebtesten Motive in der Kunst. Bis in die 1970er Jahre war die Kunstbranche aber vorwiegend den Männern vorbehalten. Frauen war es lange Zeit kaum möglich, Künstlerinnen zu werden, wenn sie nicht aus einer höheren sozialen Schicht stammten oder als Töchter von Malern geboren wurden. Sie wurden in der Kunst bis auf wenige Ausnahmen als Objekte und nicht als Subjekte wahrgenommen und erhielten als Model oder als Muse, selten aber als Künstlerin in der Branche Einsitz. Bis heute stehen die Arbeiten von Frauen in keiner zahlenmässigen Relation zu den Arbeiten von Männern. Mit der Neuen Frauenbewegung wurden auch in diesem Bereich Veränderungen gefordert: Zahlreiche Künstlerinnen thematisierten in ihren Werken Fragen zum weiblichen Körper, dem Bild der Frau und den Machtstrukturen zwischen Frau und Mann in der Gesellschaft.